Axel Schlor
Liebe Freunde der gepflegten Kampfkunst,
verehrte Meister und Kollegen,
ich bin Axel, Vorstandsvorsitzender und Ausbilder des Vereins. Tatsächlich ist es so, dass mit der Gründung eines Vereins für Kampfkunst und Selbstverteidigung, für mich nun ein lange gehegter Traum in Erfüllung geht. Aber erst mal von vorne, hier ist meine kleine Geschichte:
Angefangen habe ich mit etwa 10 Jahren und tat meine ersten Schritte, wie viele meiner Kollegen, im klassischen Karate-Anzug. Es folgte dann ein Umzug und ein damit verbundener Wechsel der Kampfkunstschule. Dadurch bedingt, wechselte ich dann in die Richtung der kombinierten Kampfkünste. Doch mit 15 Jahren, bekam ich dann einen Durchhänger und verließ die Kampfkunst. Bis heute bin ich mir sicher, dass damit mein Weg in der Kampfkunst schon zu Ende gewesen wäre, hätte sich nicht zwei Jahre später eine schicksalhafte Begegnung ereignet. Es war die Begegnung – ja man glaubt es kaum – mit meiner ersten Liebe. Doch war es auch zugleich mein erster Korb. Ich traf aufgrund dieser Ereignisse den Entschluss an mir zu arbeiten und begann nun mit 17 Jahren zum ersten Mal wirklich ernsthaft Kampfkunst zu praktizieren. Ich entdeckte nun erstmals tiefere Faszination für die Kampfkunst und dem, was dahintersteht. Auch wenn das Mädel einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, so empfinde ich es noch heute als ein Geschenk, durch sie auf diesen Weg gebracht worden zu sein. Und so gab ich im Stillen ein Versprechen, eines Tages Meister zu werden.
Als ich etwas später mein erstes Auto hatte, ging ich mit nun 18 Jahren wieder zurück ins aktive Training und war schon bald voll in der neuen Gruppe integriert. Damals kannte niemand den wahren Grund, es fiel aber doch einigen auf, wie ungewöhnlich hart und unnachgiebig ich übte. Kein Training war mir zu viel, keine Uhrzeit zu spät und in mir entbrannte nun die Leidenschaft für die Kampfkunst. Meine Jahre als Schüler waren einfach eine tolle Zeit. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir nach dem Training immer an der Theke zusammenstanden und uns über alles Mögliche unterhielten. Eines schönen Abends – ich hatte damals erst gelb um den Bauch – da sagte ich unbedacht, dass ich eines Tages Meister sein werde. Und es brach auch gleich ein lautes Gelächter um mich herum aus. Neun Jahre später – alle damals Anwesenden hatten schon lange mit Kampfkunst aufgehört – bestand ich die Meisterprüfung. Jeder, der in einer Kampfkunst, Training für Training, Lehrgang für Lehrgang, Jahr für Jahr sich hochgearbeitet hat und nun der Moment der Meisterernennung gekommen ist, weiß, welch unvergesslicher Moment es ist, unter dem Applaus der anderen Schüler und Prüflinge nach vorne gerufen zu werden. Was mich jedoch am meisten bewegte: ich hatte es vollbracht – das, worauf ich fast ein Jahrzehnt lang hingearbeitet hatte, war nun vollendet.
Es vergingen nun weitere Jahre als Meisterschüler. Doch es war nicht mehr das Gleiche wie zuvor. Ich übte dennoch fleißig weiter. Mit der Zeit aber begann ich mich in eine andere – etwas weniger wettkampfgeprägte – Richtung des Praktizierens zu bewegen. Ich wünschte mir zunehmend weniger technische Komplexität und dafür mehr einfache Direktheit. So kam es, dass ich gemeinsam mit meiner damaligen Frau begann auf diese Richtung hinzuarbeiten. Eine Zeit lang besuchten wir sogar parallel hierzu eine Kung-Fu-Schule, da uns auch diese Richtung interessierte. Was als einfaches Aufbautraining zwischen uns beiden begann, entwickelte sich mit der Zeit zunehmend in eine eigenständige Richtung und Philosophie. Dies hatte Auswirkungen auf die technischen Ausführungen (bei mir mehr als bei ihr), sodass sich Stück für Stück abzeichnete, eine Entscheidung treffen zu müssen. Eines nachts, im Dezember 2015, traf ich die Entscheidung, alles was wir uns bisher erarbeitet hatten zu Papier zu bringen und es voranzubringen, zu entwickeln, diesen Weg zu gehen. Ich wusste jedoch auch, was dies gleichzeitig bedeutet. Also verließ ich nach 18 Jahren die Schule in der ich vor langer Zeit als Junge angefangen hatte, um meinen eigenen Weg zu gehen.
Es reifte nun in mir die Vorstellung heran, mit dieser Kombination der kombinierten Kampfkunst und Selbstverteidigung eine eigene Schule zu eröffnen, meine Philosophie weiterzugeben. Also beschloss ich, mich fortan nur noch auf dieses Projekt zu konzentrieren, ein Logo zu entwerfen und es dementsprechend auch schützen zu lassen. Es fanden sich schon bald die ersten Schüler und wir begannen erstmal in meinem privaten Übungsraum zu üben. Trotz des allen bekannten coronabedingten Einbruchs, schlossen sich uns mit der Zeit schließlich genügend weitere Schülerinnen und Schüler an, um einen Verein gründen zu können. Am 19.04.2024 schließlich, war es dann so weit und wir gründeten den Verein für kombinierte Kampfkunst und Selbstverteidigung. Nun, da wir jetzt auch ein eingetragener Verein (e.V.), mit rechtskräftiger Satzung sind, ist die Zeit gekommen in die Öffentlichkeit zu treten.
Und so wurde mit den Jahren aus Faszination Leidenschaft und mit den Jahrzehnten dann schließlich aus Leidenschaft Philosophie.
Doch ich sage euch, ich bin noch lange nicht fertig mit lernen! Denn wer glaubt schon alles zu können, hört im selben Moment auf zu wachsen. Nichtsdestotrotz freue ich mich nun aber, mein bisher angesammeltes Wissen und Können an die nächste Generation weiterzugeben.
In diesem Sinne, los geht’s, Aufstellung Freunde!
Meine Gebiete:
- Schlag-, Tritt, Block- und Ableitlehre
- Hebel- und Wurflehre
- Nahkampfwaffenlehre
Initiator und Lehrmeister des vereinseigenen SV-Konzeptes;
Kampfkunsterfahrung: derzeit 31 Jahre.